In Nahrung Liebe und Hinwendung zu schmecken, und eine Idee gleich mittransportiert zu bekommen – kann mehr als nur die Zunge verzaubern. Wenn sich Augen sich nicht satt sehen können, der Speichel rinnt, eine Geschichte am Silbertablett serviert wird, und der Bauch am Ende glücklich und satt ist: dann ist das mehr als ein Catering, eine Dinnereinladung, eine Partyverköstigung, ein Essen. Es ist eine Liebessprache für alle Sinne.
Essbare Landschaften
Das 20 Jahresfest des Designstudios buero bauer feierte die Entwicklung von den ersten freiberuflichen Sprossen hin zum etablierten Unternehmen mit vielen Tätigkeitsfeldern.
„Wachstum“ war also folgerichtig das Thema, das für das Konzept der szenografischen Kulinarik gestaltungsgebender Ausgangspunkt war. Für die Feier wurden in den Räumlichkeiten des Studios vier großformatige Beete angelegt, in denen unterschiedliche kulinarische Geschmacksrichtungen „wuchsen“. Die Gäste der Feierlichkeiten konnten sich an den Beeten spielerisch-gärtnerisch nähren und somit die Ernte des Unternehmens für einen Abend genießen.
Gartenfeld: Wiese aus Kresse, Kartoffelkäs’, Paté, Cremerilletes, Räucherkäse, Tomatenblumen, Käferbohnen- und Karamellzwiebelaufstrich
Erdfeld: gefärbter Couscous, Fladenbrot, Hummus, Schawarma, Baba Ganoush, Harissa, Salate und Kräuter
Wildblumenwiese: Bananenmuffin-Margeriten, Blueberry-Creamcheesemuffin-Veilchen, Mohn-Orangenmuffin-Rosen und Erdbeertartelette-Cosmea
Acker: Schokoladen-Brownies mit Rosmarin-Gras
In der Vorratskammer
Das 25 Jahresfest des Designstudio buero bauer feierte die reiche Ernte der vielen umgesetzten Projekte. Der Samen der Interdisziplinarität war längst aufgegangen, das Studio hatte viele Entwicklungsstufen hinter sich und die Ergebnisse waren reif.
„Ein Fest in der Vorratskammer“ war daher konsequent die Übersetzung des Anlasses in eine kulinarische Installation. Die Architekten des buero bauer gestalteten ein raumfüllendes Regal, das verschiedene Methoden für Verarbeitung und Haltbarkeit ausstellte. Mein Storytelling ordnete die Wissensvermittlung über Tafeln Bereichen zu. So konnten Lebensmittel gesäuert, geräuchert, fermentiert, konfiert, gesalzen und gesüßt genossen werden. Das lukullische Display war reich mit Einmachgläsern, Körben und Schüssel bestückt, deren Inhalt oft Wochen vor der Veranstaltung entstanden war. Die Installation war Begegnungsort und Nährboden gleichermaßen. Bis auf wenige tierische Produkte in der geräucherten & gesalzenen Stellage war das Buffet fast zur Gänze vegan.
Die Essensinstallation im buero bauer aufgebaut
Großformatige Einmachgläser für die Befüllung des Regals
Manche Methoden erforderten lange Vorbereitungszeit, wie z.B. dieses Kimchi
Über Tage hinweg entstanden ständig neue Gläser
Um die 60 Einmachgläser standen neben vielen anderen Töpfen und Schüsseln schlussendlich im Regal
Etiketten im Corporate Design des Grafikstudios
Konfiert. Ölpochierte Cocktailtomaten, Pilzpesto, Tomaten-Marillenrilettes, Mandel-Safranpesto, veganes Apfel-Grammel-Zwiebelschmalz, Kürbiskernpesto
Gesäuert. Eier in Rote-Rüben-Lake, Kohlsprossen in Gewürzessig, gepickelte Okraschoten, saure Pilze, Kirschen-Senf, Birnen-Quitten-Senf, Apfel-Kren-Senf
Fermentiert. Cashew-Käse, Tempeh-Sojaspeck, Natto Tofu, Gewürzkarotten, Kimchi, Rahm-Panna Cotta, Kokos-Panna-Cotta, Obazda, verschiedene Sauerteig-Brote
Das Regal wuchs über 3 Etagen zur Vorratskammer
Das Regal war ca. 5m lang und 2,5m hoch
Einige wenige tierische Produkte wie Käse waren Kompromiss mit dem Auftraggeber, die Vorratskammer war zu 90% vegan
Im Laufe des Abends war die Vorratskammer geplündert
Entspannter Genuss nach langer Kocharbeit
Polychrome Party
Include, eine ehemalige Initiative für Inclusive Design widmete sich mit verschiedenen Veranstaltungen der Einbindung von Bedürfnissen aller Menschen in gestalterische Aufgaben, und der Bewusstseinsarbeit für die Erfahrung der Welt über die Sinne.
Ein Fest feierte diese Initiative mit kontrastreichen Erlebnissen: Einer Weinverkostung in einem Dark Room mit Service von der Crew von Dialog im Dunkeln wurde ein farbenfrohes Buffet entgegengesetzt. Die Food Installation war als konzeptuelles Catering wie das Set Up von Maler:innen aufgebaut. Zwei Leitern, zwischen denen ein Brett lag - darauf kleine Farbkübel, in 10 Farben mit je 3 Stück. In den Farbkübeln waren von weiß bis schwarz Lebensmittel als Fingerfood, teilweise in ihrem Naturzustand, teilweise mit Lebensmittelfarben oder natürliche Hilfsmittel eingefärbt. Das Buffet war zur Gänze vegan, um auch hier die Inklusivität darzustellen: Jeder Mensch konnte ohne Einschränkungen genießen.
Das Buffet wurde bestückt mit kleinen Farkbkübeln, in denen pro Farbe je 3 Lebensmittel waren
Von süß, salzig, pikant, cremig, knusprig, frisch, gekocht – waren die Lebensmittel ganz unterschiedlich, jedoch in der Farbe zusammenpassend
Biespiel Farbe Lila: Gummischnüre, Rote Rüben-Hummus, violette Kartoffelchips
Das Buffet bestand aus 10 Farben à 3 Kübeln – von weiß bis schwarz
Zwei Ausführungen dieses Buffet waren der Zugänglichkeit halber zwischen je 2 Leitern aufgebaut, und gaben der Installation einen zusätzlich malerischen Touch
Von ganz simplen, von sich aus farbigen Lebensmitteln wie Kirschtomaten oder Erdbeeren...
... bis hin zu verschieden eingefärbten Aufstrichen, war die eine ganze Farbpalette an Genussmittel aufgetischt.